Endlich gab es einen Lichtblick während der andauernden Coronapandemie und der geplante, leider mehrfach verschobene Chorausflug in die Beethoven-Stadt Bonn, konnte nun endlich am 20. August 2022 stattfinden.
Wir Essener Chordamen trafen uns wie immer an der Stattropstraße, wo der Bus auf uns wartete. Mit von der Partie war auch unser Chorleiter Daniel Kottnauer. Von dort ging es pünktlich um 8.00 Uhr los auf die Autobahn in Richtung Bonn bei noch bewölktem Himmel, wo wir ohne Staus zügig ankamen. Und die Sonne meinte es gut und lachte vom Himmel.
Der 1. Halt war der Besuch des Museums „Haus der Geschichte der BR Deutschland“. In zwei Gruppen aufgeteilt, bekamen wir interessante Infos aus der deutschen Nachkriegszeit mit entsprechendem Foto- und Schriftmaterial. Einige Chordamen hatten sogar noch eigene Erinnerungen an nachkriegliche Situationen wie Kohlenklau vom angehaltenen Guterzug oder Hamsterei, von der Trümmerzeit, den Lebensmittelkarten.
Nach diesem interessanten nachkriegsdeutschen „Geschichtsunterricht“ steuerten wir auf das Restaurant „Em Höttche“ am Markt zu, einer urgemütlichen Räumlichkeit mit viel schöner Holzvertäfelung. Das leckere Essen ließ nicht lange auf sich warten. Gut gesättigt spazierten wir, vorbei an der Beethovenstatue vor dem Rathaus, zu unserm Bus für die anstehende Stadtrundfahrt.
Die mit uns fahrende Stadtführerin brachte uns Bonn näher, was zum Glück kaum zerstört worden war durch den Krieg. Eben deswegen hat man Bonn damals als neuen Regierungssitz ausgewählt und nicht, wie erst angedacht, Frankfurt, diese Stadt war zu zerstört. Deshalb sind auch in der Südstadt die wunderschönen Straßenzüge mit unterschiedlichsten Häusern aus der Gründerzeit erhalten geblieben, wo die betuchtere Mittel- und Oberschicht zuhause war. Jedes Haus ist ein Unikat mit Stuckverzierungen, Säulen, Erkern, Balkonen und Vorbauten, trotzdem bilden die Straßenzüge eine wunderbare architektonische Einheit. Der Denkmalschutz hält die Hand darüber.
Weiter ging die Tour ins ehemalige Regierungsviertel, vorbei an der Universität und den verschiedensten Fakultäten, den Museen. Die Villa Hammerschmidt, ehemaliger Amtssitz des Bundespräsidenten, liegt in einem großen Park, Kanzlerbungalow war zu versteckt, während das Palais Schaumburg, ehemaliges Bundeskanzleramt, gut zu bestaunen war. An weitere Bauten des ehemaligen Deutschen Bundestages fuhr uns der Bus vorbei, am ehemaliegen Plenarsaal und Wasserwerk, Tagungsort des Deutschen Bundestages bis 1999, am „Langen Eugen“, ehemaliges Abgeordtenhochhaus, jetzt Herzstück UN Campus. Schon erstaunlich, daß diese kleine Stadt Bonn mal Regierungssitz viele Jahre lang war.
Der Bus machte noch einen kleinen Abstecher über die Rheinbrücke zur anderen Rheinseite, von wo aus das Siebengebirge mit dem Drachenfels zu bestaunen war.
Gegen 16.00 Uhr war die interessante Besichtigungstour zu Ende und die Chordamen unternahmen nun eigenständig Verschiedenes, Eis schlecken, Kaffee trinken, gemütlich zusammen sitzen am Markt, wo nochmal das wunderschöne alte Rathaus, erbaut Mitte des achtzehten Jahrhunderts, zu bestaunen war.
Beim Spaziergang wurde die 900jährige Münsterbasilika auch noch besichtigt, ebenso der romanische Kreuzgang.
Der wunderschöne Chorausflug neigte sich dem Ende zu. Gegen 18.15 Uhr ging es mit dem Bus nach Essen zurück. Dieser Chorausflug tat allen Chorsängerinnen richtig gut nach der langen Auszeit. Großen Dank an Mona Habermann für die Planung.
Christa Schiegler